Vielleicht muss man es mal klar und deutlich sagen. Dieses "aber bei uns auf dem Land" ist absolut KEIN Grund Änderungen in den Städten abzulehnen. Wir Städter brauchen keine Autos. Wir Städter leben in einer anderen Welt. Auf dem Land braucht es andere Lösungen. Das wissen wir Städter. Aber euer "Ja, aber" hilft da genau Null. Stadt ist kein Land. Le Sigh.
@jwildeboer Ich lebe selbst auf dem Land, und als mir meine Frau kürzlich nach dem Treffen mit ein paar Freundinnen von dem allgemeinen Erstaunen erzählte, daß sie mit dem Fahrrad ans andere Ende vom Dorf gefahren war, da mußte ich mal wieder sehen, daß die Probleme auf dem Land nicht ausschließlich logistischer Natur sind.
@jwildeboer
Leider gibt es auch in der Stadt solche Viertel, in denen man ohne Auto nicht zurecht kommt. Kein ÖNVK , keine Geschäfte des täglichen Bedarfs, kein Arzt, etc. Da hilft auch kein Lasten Fahrrad für Ü60 er.
@jwildeboer Tatsächlich erklären mir wesentlich öfter Städter, dass ich mit etwas Planung auch den ÖPNV nutzen kann. Was nicht der Fall ist. Ich sehe das so wie du. Wenn erst einmal der interne KfZ-Verkehr z.B. in München halbiert werden könnte, wäre es fast schon egal was im ländlichen Bereich in Niederbayern passiert.
@jwildeboer frage mich, wie viele "aber auf dem Land"-Sager eigentlich Städter sind...
@jwildeboer Genau: bloß weil Leute ausserhalb der Stadt ein Auto brauchen, haben sie nicht das Recht, durch Stadtteile hindurchfahren zu müssen, in denen Menschen wohnen, die ein Auto nicht brauchen. Städte sind nicht verpflichtet, Auto-Infrastruktur vorhalten zu sollen für Menschen, die nicht in ihnen wohnen.
@jwildeboer Du mußt das schon verstehen. Für das „ich lauf nicht weiter als wie mein Auto lang ist“-Dorfbewohny¹ ist das Konzept, das eigene Auto irgendwo abzustellen und dann den Rest des Weges beispielsweise mit dem ÖPNV zurückzulegen, völlig außerhalb der Vorstellungskraft.
Ihm würde somit der Zugang zur Stadt komplett verwehrt, falls das Stadtzentrum nicht mehr direkt mit dem Auto erreichbar ist.
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¹auch als: wir fahren mehrmals täglich zum Baumarkt, und getrennt davon zum Einkaufen
@jwildeboer Ach was. Bei uns auf dem Land könnte man auf viele der Autos auch verzichten. Wenn man es mit dem Klimaschutz ernst meinen würde.
@jwildeboer Gilt auch für Kunstlicht… man glaubt in so mancher Kleinstadt die innerstädtischen Verhältnisse von Metropolen nachahmen zu müssen. Nutzungseffizienz = 1 %
@jwildeboer
Wirklich jeder Post zu autofreien Innenstädten endet mit "aber ich wohne auf dem Land und brauche mein Auto". Meine Geduld ist dafür auch nur noch begrenzt vorhanden.
@jwildeboer Die meisten Leute, die behaupten, auf dem "Land" zu leben, wohnen ziemlich sicher im Vorort einer Stadt. Klar, viele dieser Vororte und Neubausiedlungen in stadtnahen Dörfern wurden vor allem autogerecht gebaut, aber das kann man ja ändern.
@jwildeboer Der Punkt ist: Es braucht Alternativen BEVOR man die bestehende Mobilität absägt. Leider “hört” man eher letzteres und kosten darf die Mobilitätswende dazu auch nix.
Ist wie Wohnung kündigen, bevor man eine neue hat ohne Budget für Renovierung/Umzug. Natürlich kommt da ein “Ja, aber” von Betroffenen.
Solange ich mitten im Ruhrgebiet bei theoretisch guter Anbindung täglich 5h mit Öffis fahre (vs 1,5h), kommt auch von mir ein “ja aber”. First things first!
Abgesehen davon, dass es eh kein Argument ist: Selbst wenn Dinge "nur für Städter" verbessert werden, haben diese meist oft auch indirekt positive Auswirkungen auf die Leute, die auf dem Land leben.
Besserer ÖPNV oder Parkhäuser am Stadtrand haben schließlich auch für Leute die "nur mal so in die Stadt fahren" schon genügend Vorteile.
Zumal sich das dann auch langsam mal auf dem Land durchsetzen könnte.
Wie man da dann dagegen sein kann … versteh ich nicht.
Aber gut, jemand meinte auch, das eigene Kind mit dem Auto zum Kindergarten zu fahren wäre Quality Time, und das Kind mit dem Bus fahren zu lassen wäre viel zu unpersönlich.
@regines_radsalon @jwildeboer Naja, aber ihr möchtet schon das der Landwirt seine Waren auf eurem Wochenmarkt anbietet. Soll er sie unter den Arm nehmen und dahin tragen?
Ausserdem wird diese Infrastruktur und deren Wartung von ihnen ja anteilig mitbezahlt.
@olliausstuhr @jwildeboer Ich möchte in erster Linie nicht totgefahren werden. Und von meinen Steuern keine Poller zahlen müssen, um in meinem Lebensraum nicht angegriffen zu werden. Verständlich, oder?
@regines_radsalon @jwildeboer
3/3
In der Stadt wird es dann weniger Kartoffeln zu höheren Preisen geben. Alle die dann Kartiffeln zu niedrigeren Preisen wollen müssen eben mit Ihrem Fahrrad und Anhänger zum Landwirt oder zu dem Wochenmarkt auf dem er steht fahren.